Montag, 3. März 2008

Krankenkassen-Bürokratie IV. und Aktuelles

Ich möchte wiedermal ein paar Zeilen von mir hören lassen.

Erstmal zum unangenehmen, zur Krankenkassen-Bürokratie. Einige Zeit lang hatte man sich bei der AOK Plus stark in Schweigen gehüllt. Das einzige was ich Anfang Februar erhielt, war ein Schreiben, dass mein Widerspruch zur Ablehnung der Kostenübernahme für Psychotherapie an die Widerspruchsstelle weitergeleitet wurde. Von da habe ich noch nichts wieder gehört.
Irgendwie werde ich das wohl letztlich schon durchbekommen, da meine TS ja schon einmal von Seiten der AOK als krankheitswertig anerkannt wurde.

Offen war ebenfalls noch nach über acht Wochen Bearbeitungszeit mein Widerspruch wegen der Ablehnung der Laserepilation bzw. meine Beschwerde (darüber dass man bei der AOK einfach einen Teil von Anträgen ignoriert). Da habe ich dann nochmal nachgehakt, geschrieben das es um den Widerspruch geht, nochmal nach einer Begründung gefragt, wieso man mich ignoriert und ein weiteres Mal angefragt, ob es denn nun im Raum Chemnitz einen Hautarzt gibt, der Elektroepilation anbietet (wie von der Sachbearbeiterin indirekt behauptet).
Eine Woche später kam dann auch gleich eine Antwort, dass es für MDK und Team Reha/Vorsorge "keinerlei neue Gesichtspunkte (gäbe), um eine Kostenübernahme für eine Kombination von (beginnender) Laserepilation mit anschließender Nadelepilation zu rechtfertigen." Und das das Ganze zur Widerspruchsstelle weitergeleitet worden wäre. Dann schrieben sie noch, dass es "nicht bekannt und auch nicht möglich" wäre festzustellen, ob im Raum Chemnitz ein Dermatologe Elektroepilation anbietet.
Jetzt weiß ich erstmal nicht, wie ich da jetzt weiter verfahren soll. Ich hab nicht die geringste Ahnung was ich von der Widerspruchsstelle erwarten soll.
Jetzt alle Dermatologen im Raum Chemnitz durchzutelefonieren, und bei jedem nachzufragen, ob sie Nadelepilation anbieten halte ich für ziemlich sinnlos, die sind doch alle so stark überlastet, das es niemals schaffen könnten 200 bis 400h Stunden für eine Patientin aufzubringen. Es ist auch schon schwer genug ein Kosmetikstudio zu finden, was noch Nadelepi anbietet - Die arbeiten heute fast alle nur noch irgendeiner Art IPL, weil, wie mir eine Kosmetikerin schrieb, "bei einer Elektroepilation das Risiko von Hautirritationen bis hin zu Narbenbildung wesentlich höher liegt." Aber was soll ich den machen? Irgendwie muss ich das Zeugs im Gesicht doch wegbekommen. Ich denke mir, ich werde mir einfach mal einen Kostenvoranschlag von einem Kosmetikstudio das Nadelepi anbietet holen, und den einfach mal bei der Kasse einreichen.

Den dritten Teil der Krankassenbürokratie, die Bewilligung der Logopädie amüsiert mich eher, als das es mich ärgert. Nach der zweiten Verordnung muss die Krankenkasse bzw. der MDK, die Kostenübernahme bewilligen. Nachdem man beim dritten Mal die Rekordzeit von nur 11 Wochen dafür benötigte musste man bei vierten Mal das ganze Bewilligungsverfahren gleich nochmal komplett durchziehen.
Auf meine Anfrage, wie lang das den diesmal dauern würde, und warum über den selben Sachverhalt erneut langatmig entschieden werden müsste, reagierte die Sachbearbeiterin leicht ungehalten, dass sie ja erst am 21. Januar die Befunde erhalten hätte, und dass die vorhergehende Bewilligung nur von der AOK Sachsen als Einzelfallentscheidung genehmigt wurde.
Es ist schon irgendwie lustig, wenn man Mitte Januar Befunde anfordert, die man schon seit Ende November auf dem Schreibtisch liegen hat, und viele Wochen lang über den selben Befund entscheidet über den man schon Wochenlang entschieden hat. Da fragt man sich natürlich wirklich was das soll, als ob meine Stimme durch die Transsexualität Anfang Dezember 2007 behandlungsbedürftiger wäre als Ende November 2007 ;) (auf meine Nachfrage deswegen reagierte die Sachbearbeiterin gar nicht mehr, das wäre dann wohl doch zu peinlich...) Nun ja, bei den Krankenkassen scheint man sehr viel Geld für unnötige Bürokratie übrig zu haben.
Übrigens dauern laut meiner Logopädin solche Bewilligungsvorgänge für Wiederholungsverordnungen bei mir deutlich länger als allen anderen Patienten, bei allen anderen Kassen. Da ist es nur gut, dass die AOK bis zum Bescheid durchgeführte Sitzungen in jedem Falle (so langsam wie man bei meiner Krankenkasse ist - eben alle zehn) bezahlen muss.



Nun was sehr erfreuliches: Mit meiner Vornamensänderung geht es vorwärts. Letzte Woche habe ich mich telefonisch bei der zuständigen Justizsekretärin erkundigt. Die sagte mir, dass mein zweites Gutachten gut angekommen wäre, und meine Akte nun bei der Staatsanwaltschaft (Dem Vertreter des öffentlichen Interesses in Sachsen) ist, was etwa 14 Tage oder drei Wochen dauern würde.
Im schlimmsten Falle könnte das also noch etwas länger dauern, und der Richter mich vielleicht noch zu einer zweiten Anhörung bestellen; ansonsten wäre meine Vornamensänderung in wenigen Wochen - aber sehr wahrscheinlich vor meinem Geburtstag abgeschlossen.
Das sind echt gute Aussichten. Es wurde ja auch langsam Zeit, dass ich endlich den Namen bekomme den ich mir verdient habe, vor allem nachdem der alte Name nur noch eine dunkle Erinnerung wäre, wenn ich den nicht hin und wieder irgendwo lesen müsste.
Und es ist eine wichtige Voraussetzung, um weiter zu kommen mit meinem Alttagsleben - Ausbildung, beruflicher Zukunft usw. über die ich mir derzeit eine menge Gedanken mache.


Und noch was zum Schluss: Nein, ich bin nicht hochbegabt. Auch wenn manche seltsamen Intelligenz-Tests im Internet dies behaupteten, und ein kurz-Test bei meiner Psychotherapeutin den Verdacht nährte - laut SPM-Test bin ich etwas unterhalb der Schwelle zur Hochbegabung.
Das ist wohl auch besser so, wenn man transsexuell ist - denn dann könnte es so richtig schwierig werden, und die Krankenkasse mit der Begründung sämtliche Behandlungen verweigern, denn es könnte ja sein, dass die TS gar nicht das Hauptproblem wäre, ...man müsste erstmal auf ein Hochbegabtenzentrum, bevor die Krankenkasse überhaupt was genehmigt.
Da greift man sich mal wieder an den Kopf....


Nun, das solls erstmal gewesen sein für heute von mir
Ich knuddel euch alle,
kalyope

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